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1826 -
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Name |
Otto, Margareta Maria Henriette |
Getauft |
7 Jan 1826 |
Hude / Hud., Hude, OL., NI, D [1] |
Geboren |
31 Dez 1826 |
Neuenkoop / Hud., Hude, OL., NI, D |
Geschlecht |
weiblich |
JURA |
11 Dez 1849 |
Stade / Std., Stade, STD, NI, D [2] |
JURA |
11 Dez 1849 |
Stade / Std., Stade, STD, NI, D [3] |
Beruf |
11 Dez 1849 |
Stade / Std., Stade, STD, NI, D |
Vagabundin |
Religion |
LU |
Personen-Kennung |
I121888 |
OGF Auswanderer |
Zuletzt bearbeitet am |
26 Jan 2018 |
Vater |
Otto, Arend, geb. 17 Jan 1802, Hekelermoor / Ber., Berne, BRA, NI, D , gest. 30 Nov 1849, Brake / Bra., Brake (Unterweser), BRA, NI, D (Alter 47 Jahre) |
Mutter |
von Bassen, Metje Margarethe, geb. 19 Dez 1800, Neuenkoop / Hud., Hude, OL., NI, D , gest. 17 Mai 1860, Hiddigwardermoor / Ber., Berne, BRA, NI, D (Alter 59 Jahre) |
Verheiratet |
22 Sep 1826 |
Hude / Hud., Hude, OL., NI, D [1] |
Familien-Kennung |
F24718 |
Familienblatt | Familientafel |
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Ereignis-Karte |
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| Getauft - 7 Jan 1826 - Hude / Hud., Hude, OL., NI, D |
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| JURA - 11 Dez 1849 - Stade / Std., Stade, STD, NI, D |
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| JURA - 11 Dez 1849 - Stade / Std., Stade, STD, NI, D |
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| Beruf - Vagabundin - 11 Dez 1849 - Stade / Std., Stade, STD, NI, D |
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Pin-Bedeutungen |
: Adresse
: Ortsteil
: Ort
: Region
: (Bundes-)Staat/-Land
: Land
: Nicht festgelegt |
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Quellen |
- [S20990] Kirchenbuch Hude.
- [S1095] Hannoveres Polizeiblatt, Jg. 1850, Band 4 Nr. 7758-9878, Seite 248, Nr. 8065.
Ãœberschrift: ERLEDIGUNGEN
KROCHEM, Marie, aus Posen, auch GLÜSEN, Amanda Catharina, aus Burgdamm früher sich nennend, alles angeblich, welche seit dem 11. December 1849 zu Stade wegen verschiedener Unterschlagungen und Vagabondage sich in Haft befindet und deren persönliche Verhältnisse laut IV. No. [8065] zu ermitteln waren, ist jetzt als die sehr oft bestrafte diebische Vagabondin Margarete Marie Henriette OTTE, aus Hiddigwarder Moor, Oldenburgischen Amts Berne, ermittelt.
- [S1095] Hannoveres Polizeiblatt, Jg. 1850, Band 4 Nr. 7758-9878, Seite 115, Nr. 8065.
[8065] KROCHEM, Marie, aus Posen, auch GLÜSEN, Amanda Catharina, aus Burgdamm früher sich nennend, Alles angeblich.
Unter dem letzteren Namen gerieth am 11. December 1849 zu Stade, wegen verschiedener Unterschlagungen eine dort seit dem 31. October 1849 dienende Person in Haft. Sie machte über ihre persönlichen Verhältnisse völlig unbefangen sehr bestimmte Angaben, welche anfänglich um so wahrscheinlicher erschienen, als sie sich von der dortigen Polizeibehörde ein Dienstbuch auf den bezeichneten Namen zu verschaffen gewußt hatte. Bei den vom Stadtgerichte zu Stade angestellten genauern Nachforschungen ergab sich indeß bald, daß die sämmtlichen Angaben erlogen waren, daß die Verhaftete auf höchst freche und listige Weise zunächst einen Taufschein sich zu erschleichen gewußt, später mit Hülfe desselben den betreffenden Polizei-Officianten hintergangen und so ihre Zulassung zum Dienen erwirkt hatte. Die Verhaftete mußte dann auch ihre bisherigen Lügen als solche anerkennen trat sofort aber nur mit einem neuen Lügengewebe über ihre persönlichen Verhältnisse hervor.
Sie nannte sich Marie KROCHEM, wollte aus Posen sein und erzählte nun ihren Lebenslauf in gewöhnlicher Weise derartiger Vagabonden, so in sich unwahrscheinlich und durch angestellte Nachforschungen als lügenhaft später erwiesen, daß die sämmtlichen desfallsigen Angaben zur weiteren Ermittlung der wahren Persönlichkeit der Verhafteten nicht den geringsten sichern Anhaltspunct bieten.
Sie will nach diesen Angaben mit einer Harfenistin Lisette SCHÖNEFELD etwa 6 Jahre lang in Deutschland, Belgien und andern Ländern umhergezogen sein. Nach ihrer Angabe ist die SCHÖNEFELD mit 3 Kindern, 2 Töchtern von vielleicht 28 und 23 Jahren, auch einem Sohne von etwa 25 Jahren, umhergezogen, selbst aber in einem Kirchdorfe im Mecklenburgischen schon im Herbste 1848 verstorben. Ueber die speciellen Reisen, welche sie später mit den Schönefeldschen Kindern gemacht haben will, ist die Arrestantin angeblich zu nähern Erklärungen nicht im Stande, erzählt nur, daß sie im Sommer 1849 sich in Bremen längere Zeit in der s. g. Juden-Herberge in der Korbmacherstraße, ferner im Sommer 1849 vier Tage bei einem Schlachter in Verden sich aufgehalten hätten, welche in der Nähe der Kirche an der Straße wohne, die mitten durch die Stadt führe, nicht minder im Julius 1849 sechs Tage lang bei dem Wirthe zu Delmenhorst am Markte und endlich im Winter 1849 vier Wochen lang bei einem Wirthe Namens Mevisohn in Herzberg logirt hätten. Bei späterer Vernehmung hat sie ihre, wenn auch erwiesen unwahren, Angaben hartnäckig wiederholt, ist in allen wesentlichen Puncten auf Widersprüchen nicht zu ertappen gewesen und hat nur insofern ihre frühere Angabe modificirt, als sie von einem Orgeldreher DREYER in Bremen erfahren haben will, daß ihr Vater, der alle Krankheiten zu curiren verstände, im vorigen Sommer auf dem Transporte gewesen und durch Harburg gekommen sei, währen sie früher erzählt hatte, ihr Vater sei schon vor längeren Jahren nach der Revolution in Posen wahrscheinlich nach Italien gegangen und sie habe nichts wieder von ihm vernommen. Bei dem Amte Harburg angestellte Erkundigungen haben dieserhalb kein Resultat geliefert.
Da die Verhaftete völlig gewandt, außer dem Hochdeutschen das Plattdeutsche spricht und zwar in dem gewöhnlichen Bremenschen Dialecte, da sie ferner ihren Namen ziemlich gewandt in deutschen Buchstaben schreibt, so ist wohl ohne Zweifel ihre Heimath nur im nordwestlichen Deutschland zu suchen und mag es leicht der Fall sein, daß sie vielleicht einige Zeit mit vagirenden Handelsleuten oder Musikern umhergezogen, sich nachmals von diesen getrennt und dann unter falschem Namen wieder in die gewöhnlichen Lebensverhältnisse einzuschieben gesucht hat. Möglich, ja wahrscheinlich ist es, daß sie durch falschen Namen entweder früher begangene Verbrechen zu verheimlichen oder sich der demnächst in Aussicht stehenden speciellen Aufsicht der Heimathsbehörden zu entziehen sucht.
Die Untersuchung wegen Unterschlagung ist mitz dem gesetzlichen Vagabonden-Verfahren bei dem Stadtgerichte zu Stade einstweilen combinirt und ersucht das letztere um schleunige Mitteilung alles Desjenigen, was zu einer Aufklärung der persönlich also auch um baldige Nachforschungen an den obenangegebenen Orten des angeblichen früheren zeitweiligen Aufenthalts und Nachricht über das Ergebniß solcher Nachforschung.
PERS.-BESCHR.:
Religion angeblich katholisch, Alter 19 Jahre angeblich, wahrscheinlich aber schon einige Jahre älter Größe 5 Fuß 4 Zoll, Haare dunkelblond, Stirn niedrig, Augenbrauen dunkelblond, Augen grau, Nase stumpf und dick, Mund ziemlich groß, Zähne gesund, Kinn gewöhnlich Gesicht rund und dick, Gesichtsfarbe gesund. Sprache hoch- und plattdeutsch. Besondere Zeichen: a. am linken Bein oberhalb des Fußes eine Doppelnarbe, angeblich von einer Schußwunde herrührend; b. am linken Unterarm eine kleine runde Narbe von der Größe einer Linse.
BEKANNTM. BEH., auf Grund einer Requisition des Stadtgerichts zu Stade: Die Redaction 7/3. 1850.
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